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Nachtgestalten (1998)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

“Ich glaube, dass es ein großes Bedürfnis danach gibt, etwas von der eigenen Wirklichkeit auf der Leinwand wiederzufinden”, sagt Andreas Dresen, und davon ist in seiner Großstadt-Odyssee eine Menge zu sehen: Direkt, drastisch, häßlich und nicht immer leicht konsumierbar begleitet der Regisseur eine Handvoll Menschen durch Berlin am Vorabend eines Papstbesuchs. Da wird Geschäftsmann Peschke am Flughafen unfreiwillig zum Betreuer eines gerade aus Afrika angekommenen Jungen. Die obdachlose Hanna findet einen Hundertmarkschein und will sich davon mit ihrem Freund endlich mal ein warmes Bett nebst Badewanne in einem schicken Hotel gönnen. Ganz anders Jungbauer Jochen: Gerade ist er aus dem Zug ausgestiegen, da wird ihm die Tasche geklaut. Wenigstens hat er noch sein Geld, und für 500 Mark verspricht ihm die Junkie-Prostituierte Patty einen exklusiven Einblick ins Berliner Nachtleben. Den bekommen auch wir, durchs Auge der Handkamera. Bilder, die im Kopf hängen bleiben und Gedanken in Gang setzen – darüber, was Glück bedeutet. “Nachtgestalten” ist Kino, das mit klarem Realismus und feiner Komik bewegt. (bp)