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Zwei Herren im Anzug (2018)

Zwei Herren im Anzug (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Josef Bierbichler verfilmt seinen eigenen Roman, als Hauptdarsteller, Drehbuchautor und Regisseur. Überlanges Drama

Filminhalt

2011 veröffentlichte der Schauspieler Josef Bierbichler seinen autobiografisch grundierten Roman „Mittelreich“: die mehrere Generationen überspannende Chronik einer Gastwirtsfamilie am Starnbergersee, zwischen Politik und Eros, zwischen Kunst und Religion. „Dunkel. Schwer. Groß“ lobten die kulturnews damals die Geschichte. Seither gab es zwei extrem erfolgreiche Dramatisierungen des Romans an den Münchner Kammerspielen – und jetzt auch eine Verfilmung. Und an der scheitert Bierbichler, der auch Drehbuch, Hauptrolle und Regie übernimmt. Das stringent erzählte „Mittelreich“ zerfasert über knapp 140 Minuten Filmlänge, zuviel wird angerissen, und zu allem Überfluss stellt Bierbichler eine Art griechischen Chor ins Zentrum, die titelgebenden „Zwei Herren im Anzug“, die zwar von Theaterintendant Johan Simons und Schauspieler Peter Brombacher hübsch distinguiert gegeben werden, aber ohne rechte Funktion durch die Handlung irren. Dabei gelingen Bierbichler immer wieder gelungene Szenen: Die nach und nach in ein orgiastisches Inferno entgleitende Faschingsfeier im Landgasthof etwa ist ein kleines, klug komponiertes Meisterwerk. Das freilich dadurch entwertetwird, dass von allem zuviel da ist, dass dem Film der Fokus fehlt, der aus einzelnen gelungenen Passagen ein Ganzesmacht. fis

  • Zwei Herren im Anzug (Filmbild 2)
  • Zwei Herren im Anzug (Filmbild 3)
  • Zwei Herren im Anzug (Filmbild 4)
  • Zwei Herren im Anzug (Filmbild 5)