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Zeichnen bis zur Raserei – Der Maler Ernst Ludwig Kirchner (2001)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wie bannt man die künstlerische Vision eines Malers auf Zelluloid? Trabitzsch’ Film über den Expressionisten Ernst Ludwig Kirchner kann man getrost das Prädikat „Gut gemeint, aber misslungen“ geben: Endlose Kameraschwenks tasten die Gemälde ab, dazwischen sollen Spielszenen und grobkörnige Schwarzweißaufnahmen ein Gefühl für die Zeit vermitteln, in der Kirchner lebte und schuf. Dabei agieren die Schauspieler so, als würden sie sich in den historischen Kostüme unwohl fühlen. Angestrengt versuchen sie, nach Vergangenheit auszusehen. Doch neben den vor Farbenfreudigkeit und Dynamik strotzenden Gemälden wirken diese Nachinszenierungen hilflos und ungeschickt. Kirchners Aufzeichnungen handeln von den Stationen eines sensiblen Künstlers, der vor dem Ersten Weltkrieg seine größte Schaffensperiode hatte. Von dem Schock, den eben dieser Krieg dem Soldaten Kirchner versetzte, erholte sich der Maler Kirchner nicht mehr. Trotz aller Versuche der korrekten Rekonstruktion in diesem auf Spielfilmlänge gestreckten Kulturfeature: Die Leidenschaften und inneren Widersprüche des Ernst Ludwig Kirchner sind nur zu ahnen. (loh)