Worst Case Scenario (2014)

Scheitern als Chance: Weil kurz vor Drehbeginn die Finanzierung für eine Fußballkomödie platzte, das Team aber bereits vor Ort war – einem Campingplatz während der EM in Polen und der Ukraine – , machte Franz Müller aus der Not eine Tugend. In „Worst Case Scenario“ will auch sein Regie-Alter-ego Georg nicht aufgeben. Drehen kann man auch ohne Profikameramann und Produzentin, und Laiendarsteller finden sich auch. Doch auf jede (Not)Lösung folgen mindestens zwei weitere Tiefschläge. Dass Georgs Ex-Freundin und Kostümbildnerin (Löbau) von ihm schwanger ist und mit einem jungen polnischen Crewhelfer anbandelt, macht die Sache nicht leichter. Samuel Finzi ist dann am besten, wenn sein egomanischer Filmregisseur nicht nur als Künstler versagt, sondern sich auch im Zwischenmenschlichen als Riesenarschloch erweist. Seine Durchhalteparolen und die Seitenhiebe auf die deutsche Filmszene aber reichen nicht für eine Farce, der deutsch-polnische Clash der Kulturen trägt nur einige Szenen. So richtig rund ist dieser improvisierte Schnellschuss mit seinen semidokumentarischem Look daher nicht. (ascho)