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Wir töten Stella (2017)

Wir töten Stella (Poster)

Trailer

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Nach „Die Wand“ hat Julian Pölsler zum zweiten Mal einen Haushofer-Roman mit Martina Gedeck verfilmt. Psychodrama

Filminhalt

Stella ist ein gefährdeter Charakter. Als Kind immer wieder von den Eltern in Internate abgeschoben kommt sie zum Studium nach Wien, zu entfernten Verwandten. Wo sie zunächst mit dem Hausherrn schläft, in der Folge immer poröser wird, bis sie schließlich vor einen Lastwagen läuft … „Wir töten Stella“ ist nach „Die Wand“ der zweite Versuch Julian Roman Pölslers, einen Roman Marlen Haushofers zu verfilmen. Tatsächlich sind die Querverbindungen zum fünf Jahre alten Vorgänger unübersehbar: Hier wie dort wird der Film aus der Sicht einer von Martina Gedeck gespielten Frau erzählt, es gibt fast identisch aufgebaute Szenen (gedreht im Dachsteingebirge), an einer Stelle läuft die Protaginistin gegen eine unsichtbare Wand (was sich dann allerdings als Alptraum entpuppt). „Wir töten Stella“ ist allerdings konkreter als „Die Wand“, das Unheil ist kein unerklärliches Phänomen sondern ist den (groß-)bürgerlichen Verhältnissen eingeschrieben, Sexualität, Religion, Gesellschaft sind wichtige Bezugspunkte des Films, der formal in der Tradition subtilen österreichischen Horrors von Michael Haneke bis Jessica Hausner steht. Dabei ist Pölsler freilich weniger originärer Künstler als talentierter Handwerker, der seine Effekte im Griff hat: Während „Wir töten Stella“ meist von langen, introspektiven Passagen geprägt ist, fällt einen das Grauen mit sparsamen Gore-Szenen umso heftiger an. fis

  • Wir töten Stella (Filmbild 2)
  • Wir töten Stella (Filmbild 3)
  • Wir töten Stella (Filmbild 4)
  • Wir töten Stella (Filmbild 5)