Wild Wild West (1999)

Große Filme mit vielen Stars und teuren Tricks müssen drei Regeln befolgen, wollen sie nicht floppen: 1) Setze die Zugkraft deines Stars nie als selbstverständlich voraus. 2) Erzähle immer eine gute Story und finde mehr als nur witzige Ideen. 3) Nutze die Stärken deiner Schauspieler. Sonnenfelds “Men in Black”-Nachfolger verletzt all diese Regeln eklatant: Will Smith spielt sich selber und manchmal den Marshall Jim West, der so cool und unbesiegbar ist, dass er das gar nicht erst beweisen muß. Autsch! Die Story über den beinlosen Bösewicht Loveless, der 1869 mit einer gigantischen mechanischen Tarantula Ulysses S. Grant töten will, taugt nur für einen B-Film; kaum eine Idee wird in ihrem Action- und Komikpotential ausgeschöpft. Die zweitklassigen Sprüche von Smith und Kevin Kline, hier feingeistiger Verkleidungskünstler, bleiben auf Sitcom-Niveau. Sonnenfeld wollte sich selber übertreffen, Smith so cool sein wie nie, und der Film taumelt mit dem unsicheren Schritt einer nur noch vierbeinigen Spinne in die Vergeben-Vergessen-Ecke der Filmgeschichte. (vs)