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Whisky (2003)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der 60-jährige Jacobo ist Besitzer einer Sockenfabrik in Montevideo. Jeden Morgen schlurft er zur Arbeit, begrüßt seine verhärmte Vorarbeiterin Marta und schaltet die klapprigen Maschinen ein. Tag für Tag wiederholt sich dieses Ritual, das uns die Regisseure in beinahe identischen Einstellungen zeigen. Dann kommt der Bruder zu Besuch, und Jacobo gibt Marta als seine Frau aus. Gemeinsam fahren die drei ans Meer, eine Entwicklung deutet sich an, Liebe scheint möglich. Doch am Ende passiert nichts – zu bequem haben sich Marta und Jacobo in ihrem Alltag eingerichtet. Die meist statische Kamera spiegelt dieses Verharren wieder. Einmal geht Marta den Hotelflur entlang. Sie wirkt klein und verloren in der Stille der Nacht. Sie geht und geht – der Flur ist sehr lang, und kein Schwenk, kein Schnitt bricht diesen seltsam zeitlosen Moment auf. Wer sich auf die Erzählweise und die wortkargen Figuren einlässt, wird mit einem stillen Film über die Transzendenz des Alltäglichen belohnt. (arm)