Zum Inhalt springen

WeselThe End we start from (2023)

the-end-we-start-from-poster

Trailer

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

London steht unter Wasser, Menschen kämpfen um Lebensmittel, die Infrastruktur liegt brach. Nicht die beste Umgebung für eine Mutter (Jodie Comer) und ihr frischgeborenes Baby, und so zieht es sie samt Kind und Mann (Joel Fry) zu ihren Schwiegereltern aufs vermeintlich sichere Land. Als auch dort die Einschläge vernichtend näher kommen, bleibt der jungen Familie nichts anderes übrig, als sich zu trennen. Dankenswerterweise verzichtet „The End we start from“ auf plakative TV-Nachrichtenschnipsel, in denen aufgescheuchte Reporter:innen vor zerstörten Häusern stehen, um wirklich allen Zuschauer:innen klarzumachen: Achtung, Apokalypse! Der entkräfteten Mutter und ihrem Baby auf ihrer Odyssee zu folgen, die Dystopie bloß subkutan brodelnd, reicht völlig aus.

Zumal die Klimakatastrophe hier eher als Steigbügel einer größeren Frage dient: Ist es okay, in Zeiten der Krise Kinder zu kriegen? „Niemand bekommt Kinder aus altruistischen Gründen“, meint eine andere, sehr resolute Mutter. Eine Szene, die Mahalia Belos Film als einigermaßen einfältig enttarnt, läuft doch alles auf ein rührseliges Ende zu, das selbst ohne jeden Zynismus mindestens mittelmäßig ist: der Rückzug zur heimeligen Post-Krisen-Kleinfamiliengeborgenheit. Eigentlich schade, dass diese ruhige Dystopie ihr Potenzial so verschenkt, glänzt die aus „Killing Eve“ bekannte Comer doch in der subtilen Charakterrolle einer Frau, die mit den ambivalenten Gefühlen, Ängsten und Zweifeln einer jungen Mutter ringt, während die Welt unterzugehen droht.

  • The End we start from (2023) (Filmbild 2)
  • TheEndWeStartFrom-A4-CMYK