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Werk ohne Autor (2017)

Werk ohne Autor (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck zeigt den Weg eines Künstlers durchs Nachkriegsdeutschland. Überkandidelt

Filminhalt

In der Haut von Florian Henckel von Donnersmarck möchte man nicht stecken. Mit nur einem Film, dem Oscar-prämierten „Das Leben der Anderen“, wurde der Regisseur zur großen Hoffnung des deutschen Mainstreamkinos hochgejubelt, worauf der Nachfolger, die Hollywood-Produktion „The Tourist“ sowohl bei Publikum als auch Kritik gnadenlos durchfiel. Jetzt braucht von Donnersmarck einen Erfolg, damit seine Karriere nicht endgültig verbrannt ist – und „Werk ohne Autor“ soll als dreistündige, bis in kleinste Nebenrollen starbesetzte Künstlerparabel eine Art Gründungsmythos des Nachkriegsdeutschlands durch die Bildende Kunst liefern. Ein Mammutwerk also, nur leider – kein wirklich guter Film.

„Werk ohne Autor“ möchte zu viel

Von Donnersmarck will viel und stolpert dabei über ästhetische Ungenauigkeiten, die darin gipfeln, dass er in einer entsetzlichen missratenen Parallelmontage die Bombardierung Dresdens, das Sterben an der Ostfront und eine moralisch durch nichts vertretbare Innenaufnahme aus einer Gaskammer in eins setzt. Man möchte sich immer weiter ärgern über die handwerklichen Schnitzer, über das ranzige Frauenbild und über die bemühte Spannungsdramaturgie dieses Films, da fällt einem auf, dass es ja noch ein weiteres Thema in „Werk ohne Autor“ gibt: die Bildende Kunst. Und plötzlich merkt man, dass hier anscheinend echtes Interesse zu spüren ist, dass von Donnersmarck die Kunstwelt nicht als Kulisse versteht, sondern als etwas, das tiefergehende Beschäftigung lohnen würde. Und dann ärgert man sich noch mehr darüber, wie missraten dieser Film als Ganzes ist. fis

  • Werk ohne Autor (Filmbild 4)
  • Werk ohne Autor (Filmbild 2)
  • Werk ohne Autor (Filmbild 3)
  • Werk ohne Autor (Filmbild 5)