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Weltstadt (2008)

Weltstadt (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Weltstadt“ forscht der Anatomie eines Verbrechens nach: Im Sommer 2004 zündeten zwei Jugendliche in Beeskow einen Obdachlosen an. Das Opfer überlebte mit schweren Verletzungen, die Täter wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt, und Regisseur Christian Klandt stellte, zurückgekehrt in sein brandenburgisches Heimatstädtchen, eine beunruhigende Ignoranz in der Bevölkerung fest. Mit seinem quasidokumentarischen Spielfilm, gedreht an Originalschauplätzen und in grobkörnigen Digitalbildern, schuf er ein Denkmal gegen das Vergessen. Und versucht zu verstehen: Alkohol, Drogen und Linseneintopf aus der Dose, übergriffige Mütter, verständnislose Väter und vor allem die Perspektivlosigkeit in der ostdeutschen Provinz werden aufgeführt – wenn schon nicht als Motive, so doch zumindest als hilflose Versuche, das Unerklärliche zu erklären. Vor allem aber fängt Klandt zielsicher jene Tristesse ein, die sich nur notdürftig versteckt hinter mit Aufbau-Ost-Geldern renovierten Kleinstadtfassaden in Rosa und Hellblau. (to)

  • Weltstadt (Filmbild 2)
  • Weltstadt (Filmbild 3)
  • Weltstadt (Filmbild 4)
  • Weltstadt (Filmbild 5)