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Vision – Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (2009)

Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Margarethe von Trotta versteht es, eine mittelalterliche Atmosphäre zu kreieren: dicke Gemäuer, flackerndes Kerzenlicht, dunkle Gewänder aus grobem Stoff – das alles verbreitet eine düstere, nasskalte Stimmung. Die konstante Freudlosigkeit der Protagonisten passt dazu. Die Benediktinerin Hildegard (Barbara Sukowa) kämpft im 12. Jahrhundert in einer von Männern dominierten Welt für ein eigenes Kloster. Dabei bringt sie nicht nur den Abt und andere Kirchenmänner gegen sich auf, sondern auch einige der Nonnen. Abgesehen von der realistischen Kulisse jedoch holpert das Historiendrama. Zum einen ist die Besetzung denkbar falsch: Heino Ferch ist als Benediktinermönch eine Witzfigur, und selbst die talentierte Hannah Herzsprung füllt die Rolle einer jungen Schwester nur mäßig aus. Hinzu kommt, ein Großteil der Dialoge klingt übertrieben getragen. Größtes Problem des Biopics ist jedoch, dass es von Trotta nicht gelingt, das Thema so aufzubereiten, dass es für einen Nichtkatholiken auch nur ansatzweise interessant ist. Warum Hildegard von Bingen noch heute von zahllosen Menschen verehrt wird, ist nach 111 Minuten kein bisschen klarer. (jul)

  • Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (Filmbild 2)
  • Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (Filmbild 3)
  • Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (Filmbild 4)
  • Vision - Aus dem Leben der Hildegard von Bingen (Filmbild 5)