Zum Inhalt springen

Vier Leben (2010)

Vier Leben (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ganz sicher wird „Vier Leben“ begeisterte Zuschauer in der momentan so vielzitierten „Landlust“-Generation rekrutieren. Dabei geht es Regisseur Michelanglo Frammartin keineswegs um die Befriedung einer Großstadtsehnsucht nach idealisiertem Wochend-Frischluftidyll. Mit fast dokumentarischem Blick und fast ohne Worte erzählt er vom archaischen Leben in einem abgelegenen kalabrischen Bergdorf. Ein alter Hirte schleppt sich von der Weide nach Hause, und als er stirbt, halten seine Ziegen Totenwache. Kurz darauf wird ein Zicklein geboren. Ein Baum trotzt den Jahreszeiten und wird für ein Fest gefällt; andernorts wird Wald zu Holzkohle verarbeitet. „Vier Leben“ zelebriert den Kreislauf alles Irdischen als poetisch-mediatives, zugleich sehr realistisches Bild eines naturverbundenen Lebens. Das schärft den Blick und nicht zuletzt das Ohr für Beiläufigkeiten: Zum Beispiel, was für Witzbolde Ziegen und wie bedrohlich Sommerstürme sein können, und welch vielfältigen Geräuschkulissen sich beim genauen Hinhören im Wald oder auf einer Wiese auftun. (ascho)

  • Vier Leben (Filmbild 2)
  • Vier Leben (Filmbild 3)
  • Vier Leben (Filmbild 4)
  • Vier Leben (Filmbild 5)

Vorstellungen