Zum Inhalt springen

Verfolgt (2006)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wenn jemals eine Schauspielerin gegen ihr Image besetzt wurde, dann ist es Maren Kroymann in „Verfolgt“: Die Kabarettistin gibt die schmallippige Bewährungshelferin Elsa in der Miflifecrisis, die von einem 17-jährigen Schützling Jan (Kostja Ullmann) bedrängt wird, „Sachen mit ihm zu machen“. Schließlich gibt die 52-Jährige den Widerstand auf, beginnt mit dem Teenager eine S/M-Beziehung, entdeckt tief in ihr schlummernde Begierden und lässt alle gesellschaftlichen Konventionen fahren. Erstmals hat ein Film von Angelina Maccarone („Fremde Haut“ mit Jasmin Tabatabai) keine lesbische Protagonistin, und prompt ist das Ergebnis unglaubhaft. Die Wandlung der bislang als Mutter, Gattin und Sozialarbeiterin ausgefüllten Elsa zur Domina wirkt behauptet, manch gestelzter Dialog tut sein Übriges, und auch Kostja Ullmann als stets sinister dreinblickender Zögling kann nicht überzeugen. Da rettet selbst die formal strenge Inszenierung in Schwarzweiß, die ohne Soundtrack auskommt, nicht mehr viel. (to)