Verdammnis (2009)

Lisbeth Salander (Noomi Rapace) ist in die Karibik abgehauen. Ein Neuanfang? Nein, so leicht lassen sich die Probleme nicht abschütteln, jedenfalls nicht die der schwedischen Hackerin. In „Verblendung“, der Verfilmung des ersten Teils von Stieg Larssons Millenium-Trilogie, taten sich die Untiefen ihrer düsteren Vergangenheit bereits in der Nebenhandlung auf. Im zweiten Teil ist Salander tragisch-undurchsichtige Hauptfigur – und ständig in Lebensgefahr. Für Quereinsteiger ist der wortkarge Anfang eine Durststrecke: Lisbeth kehrt nach Stockholm zurück, bedroht ihren Vormund, der kurz darauf ermordet wird, und muss abtauchen. Der Salander wohlgesonnene Journalist Blomkvist (Michael Nyqvist) ist nicht der einzige, der im Dunkeln tappt, doch nach und nach kommt Licht in die Sache. Inhaltlich ist das gut, und es können gar nicht genug düstere Bilder sein, denn die poetischen und großzügigen Nachtaufnahmen machen den Reiz des verrätselten Schwedenthrillers aus. Was bei Licht betrachtet auch ein „Tatort“ sein könnte, wird unter der Regie von Daniel Alfredson zum düsteren Actiondrama. (kab)