Vaterfreuden (2014)
- Originaltitel Vaterfreuden
- Regie Matthias Schweighöfer
- DarstellerInnen
- Buch
- Entstehungsjahr 2014
- Land Deutschland
- Filmlänge 110 min
- Filmstart 6.2.2014
- FSK 6
- Genres
Bewertung
Filminhalt
„Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr.“ Nicht nur ein berühmter Ausspruch von Wilhelm Busch, auch ein Film von 1957 mit Heinz Rühmann (zweiter Teil des Zitats). Und an genau dieser erzkonservativen Familienunterhaltung orientiert sich Matthias Schweighöfer in seiner dritten Regiearbeit, ergänzt um moderne Schweinereien und absurde bis unangenehm seltsame Figuren, die nicht weiter erklärt werden. In seiner Paraderolle als süßer Hallodri Felix jagt Schweighöfer der Frau (Isabell Polak) hinterher, die durch seine Samenspende ein Kind bekommt – Felix ist nämlich zeugungsunfähig, seitdem ihn das Frettchen seines Bruders sterilisierte (!!), und möchte auf diese Weise Vater werden. Das lupenreine Stalking wird als ultraromantischer Akt verkauft, der seine Herzdame natürlich erobert. Ähnlich wie sein Kumpel Til Schweiger kopiert Schweighöfer die Konzepte älterer romantischer Komödien aus den USA, ohne sie wirklich zu verstehen.
Verräterisch altbackene Vaterfreuden
Alles hier ist behauptet, nichts ist sorgsam und glaubhaft angelegt und entwickelt. Schweighöfer meint, wenn man etwas nur recht oft ganz stark betont, glaubt man ihm das auch. Und so schweben schon zu Beginn die Pappelsamen engelsgleich durch München, schwirren Staubpartikel in Zeitlupe durchs Gegenlicht, in dem sich zwei unendlich Verliebte sonnen, schreien Felix und Bruder extralaut, wenn sie aufgebracht sind, erklingt immerfort Kuschelrock über Dialogszenen; alles, um anzuzeigen: Romantik! Liebe! Lachen! Hier! Das ist manipulatives Entertainment, in dem Frauen als modern und selbstbewusst dargestellt werden, aber verräterisch altbackene Dinge sagen wie „Und in seinen Augen sehe ich, dass ich lebe“. Frauen, die nur durch den Mann überhaupt existieren – in den rühmannschen 50er-Jahren war das sicher Standard. (vs)