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UnnaVon Vätern und Müttern (2022)

Von Vätern und Müttern (2022) (Poster)

Trailer

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

„Findest du, ich bin ein Snob?“, fragt Piv (Katrine Greis-Rosenthal) ihren Mann Ulrik (Jacob Luhmann) am Ende von „Von Vätern und Müttern“. Die eigentliche Frage müsste lauten: Wer in diesem Film ist eigentlich kein Snob? Für Hannah (Ida Skelbæk-Knudsen), die Tochter von Piv und Ulrik, steht bereits der vierte Schulwechsel an, woran eher überambitionierte Eltern als ein verhaltensauffälliges Kind Schuld zu sein scheinen. In der neuen, gutbürgerlichen Schule mit kreativem Schwerpunkt steht nun der Härtetest für die kleine Familie an: die Hüttenfahrt, eine traditionelle Eltern-Kind-Reise der Klasse.

Haben sich auf dem Elternabend bereits feindselige Machtdynamiken angekündigt, bricht das Gruppengefüge auf der Reise völlig auseinander: Kiffende Hippie-Mütter treffen auf Highperformer-Väter, kaputte Ehen werden mit Alkohol begossen und die Auswüchse weißer, reicher Privilegien münden in selbstzerstörerischem Hass. Ein elterliches Haifischbecken: Friss oder stirb! Dass sich die dänische Regisseurin Paprika Steen traut, gleich den ersten Abend ihrer Wohlstandssatire völlig eskalieren zu lassen, ist aller Ehren wert. Bloß ebbt diese Radikalität allmählich ab. Dennoch gibt die schwarzhumorige Satire nur selten die Motive der Eltern preis, was ein Vergnügen ist. Geht es wirklich nur um Zugehörigkeit? Oder verstecken sich hier weitaus tiefere Abgründe?