Trumbo (2015)

Im Zuge der Kommunistenhatz in den 1940er und 1950er Jahren geriet auch Hollywood ins Visier des Komitees für unamerikanische Umtriebe. Kreative, denen man eine enge Beziehung zur kommunistischen Partei nachsagte, sollten sich vor dem Ausschuss erklären und wurden zu Haftstrafen verurteilt, wenn sie die Aussage verweigerten. Betroffen war auch der Drehbuchautor Dalton Trumbo („Spartacus“), der seinen Beruf nach dem Gefängnisaufenthalt jahrelang nur unter Pseudonym weiterverfolgen konnte und den Oscar für „Ein Herz und eine Krone“ mit Audrey Hepburn erst 1992 posthum zugesprochen bekam – vorher war der offizielle Gewinner 40 Jahre lang sein Koautor. Der Film zeichnet die damalige Hexenjagd – etwa in Gestalt der einflussreichen Kolumnistin Hedda Hopper (herrlich biestig: Helen Mirren) – nach, setzt dabei jedoch häufig auf Vereinfachungen und verpasst es so, die Existenzangst und den privaten Leidensdruck Trumbos umfassend greifbar zu machen. Bryan Cranston („Breaking Bad“) spielt die Hauptrolle mit Verve, und das Biopic wartet mit einer Reihe wunderbar inszenierter Einzelmomente auf – vor allem ein Ausraster von John Goodman bleibt im Gedächtnis. Insgesamt fällt „Trumbo“ als Blick auf das repressive politische Klima und die Schattenseiten des Filmgeschäfts aber etwas zu gefällig aus. (cd)