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Triple 9 (2015)

Triple 9 (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der australische Regisseur John Hillcoat bewies mit dem dreckigen, stililsierten Neowestern „The Proposition“ (2005) ein beeindruckendes Talent für die Abwandlung von Genretopoi. In seinem jüngsten Film ist davon nichts mehr übrig: „Triple 9“, in dem der idealistische Jungpolizist Chris Allen (Casey Affleck) ins Fadenkreuz korrupter Kollegen und der Mafia gerät, ist fast schon das Gegenteil eines Autorenfilms: eine Art Gesamtkonzept der Beliebig- und Gleichgültigkeit. Die austauschbare Optik aus urbaner Düsternis und Wackelkamera erinnert an eine drittklassige Crimeserie, ebenso Atticus Ross‘ dauerpumpender und gerade deshalb wirkungsloser Score. Und während man sich gerade noch darüber ärgert, dass die Charakterisierung des unübersichtlichen Figurenarsenals wahlweise ersetzt wird durch hohle Posen (Affleck), Overacting (Woody Harrelson als seine eigene Parodie) oder blasse Mimikry (Kate Winslet als russischstämmige Mafiapatin) – da kommt noch eine klischeehafte Milieuzeichnung hinzu, die kaum ein ethnisches Stereotyp auslässt. „Triple 9“ ist ein einziges Desaster. Man kann nur hoffen, dass sich John Hillcoat davon erholt. (sb)

  • Triple 9 (Filmbild 2)
  • Triple 9 (Filmbild 3)
  • Triple 9 (Filmbild 4)
  • Triple 9 (Filmbild 5)