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Toulouse-Lautrec (1998)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Ach ja, die Bohème seligen Angedenkens! In Roger Planchons großem Biopic darf der Montmartre noch einmal vor künstlerischer und anderer Lebenslust überquellen, um das kurze, wild-bewegte Leben des Malers und Adelssprosses Henri de Toulouse-Lautrec nachzuerzählen. Degas und Renoir schauen vorbei, und Van Gogh sinniert rollenden Auges über den Schmerz in der Kunst. Natürlich kriegen die Philister eins übergebraten, natürlich wird French Cancan getanzt und sich der bezahlten Fleischeslust hingegeben, Absinth getrunken und am Morgen über einen fürchterlichen Kater geklagt. So weit, so erwartbar. Nur: Mußten die Dialoge wirklich nur aus sinnreichen Sentenzen bestehen? Und mußte Planchon am Schluß die Zügel gänzlich schleifen lassen und Kitsch auf Kitsch türmen? Wenn jemand den Film noch herausreißt, dann Anémone als Toulouse-Lautrecs Mutter, denn je mehr Hauptdarsteller Régis Royer ein Galavorstellung gibt, desto stärker sieht er aus wie Robin Williams in einem zappeligen Disney-Film. (rr)