Zum Inhalt springen

Toni Erdmann (2016)

Toni Erdmann (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wie wäre es, einem eigentlich vertrauten Menschen noch einmal als Fremder begegnen zu können? Der Musiklehrer Winfried (Peter Simonischek) setzt dieses Gedankenspiel in die Realität um, als er seine Tochter Ines (Sandra Hüller) besucht, die in Bukarest an einer Karriere als Unternehmensberaterin arbeitet. Nach einigen halbherzigen Versuchen, ihren Vater in ihren straffen Alltag zu integrieren, tritt Winfried scheinbar den Heimweg an. Doch schon kurz darauf erscheint er wieder auf der Bildfläche – und stellt sich Ines mit falschen Zähnen und schiefer Perücke als Toni Erdmann vor … Gleich dieses erste Zusammentreffen steht exemplarisch dafür, wie Regisseurin Maren Ade den Zuschauer fast drei Stunden lang zwischen verschiedenen Gefühlslagen pendeln lässt: ein unangenehmer, tragischer, zugleich absurd komischer Moment. Danach reiht sich Höhepunkt an Höhepunkt: Ob Ines auf einer Party Whitney Houstons „The greatest Love of all“ schmettert oder der Film in einer spontanen Nacktparty kulminiert, jede Situation entsteht schlüssig aus den Figuren selbst heraus – kein Wunder, dass Ades Film bei seiner Premiere in Cannes mehrfach Szenenapplaus erhielt. Kaum eine Regisseurin erzählt derzeit so klug, wahrhaftig – und neuerdings auch lustig – von Menschen, ihren Beziehungen und den sozialen Räumen, in denen sie sich bewegen. sb

  • Toni Erdmann (Filmbild 2)
  • Toni Erdmann (Filmbild 3)
  • Toni Erdmann (Filmbild 4)
  • Toni Erdmann (Filmbild 5)

Vorstellungen