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Tom of Finland (2017)

Tom of Finland (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Der schwule Touko zettelt im Finnland der Fünfziger mit homoerotischen Zeichnungen die Gay Revolution an. Drama

Filminhalt

Ohne Touko Laaksonens sexuell aufgeladene Zeichnungen von Lederschwulen hätte es Queen und die Village People in der bekannten Form vermutlich nie gegeben. Natürlich muss Regisseur Dome Karukoski Kompromisse machen, wenn er die Lebensgeschichte des unter dem Pseudonym Tom of Finland bekannt gewordenen Illustrators als konventionelles Biopic fürs Arthouse-Publikum verfilmt. Doch die Gratwanderung gelingt: Trotz komplexer Handlung und weitreichender Erzählstränge schimmert in kurzen surrealen Szenen immer wieder die Ästhetik des Künstlers durch. Auch seine nicht auf Fakten beruhenden Interpretationen wirken schlüssig, etwa wenn der Film nahelegt, dass Laaksonen mit seinem Fetisch die Erfahrungen im Zweiten Weltkrieg und seine diversen Konfrontationen mit Polizeigewalt verarbeitet habe, denn Homosexualität war in Finnland bis 1971 verboten. Ungeschickt allerdings, dass Karukoski das Leben des 1991 verstorbenen Künstlers nicht auserzählt und in den 80ern mit dem Aufkommen von Aids abbricht. So wird ein wesentlicher Teil von Laaksonens internationalem Ruhm ausgespart. cs

  • Tom of Finland (Filmbild 2)
  • Tom of Finland (Filmbild 3)
  • Tom of Finland (Filmbild 4)
  • Tom of Finland (Filmbild 5)