Zum Inhalt springen

Till – Kampf um die Wahrheit (2021)

Till - Kampf um die Wahrheit (2021) (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Emmet (JalynHall), ein freundlicher, aufgeweckter Teenager und gerade mal 14 Jahre alt, wurde von seiner Mutter zwar inniglich vor seiner Reise nach Mississippi gewarnt: In den Südstaaten herrschen andere Gesetze als in seiner Heimatstadt Chicago. Doch er ahnt nicht, dass bereits ein unschuldiges Gespräch mit einer weißen Verkäuferin einem Verbrechen gleichkommt. Der schwarze Junge wird dafür auf brutalste Weise zu Tode gebracht. Regisseurin Chinonye Chukwu erspart den Zuschauer:innen den Lynchmord, aber nicht den Anblick des völlig verstümmelten Leichnams.

Diese dramaturgische Entscheidung ist nur konsequent, denn Mamie Till hat 1955 dafür gesorgt, dass ihr Sohn offen aufgebahrt und fotografiert wurde, wodurch sie diese Grausamkeit öffentlich machte. Der Mord wie der nachfolgende Prozess – bei dem die weißen Täter freigesprochen wurden –, ist hierzulande wenig bekannt, war aber ein wichtiger Katalysator der schwarzen Bürgerrechtsbewegung. Chukwu rückt in ihrem Film Emmets Mutter ins Zentrum und erzählt, wie diese ihren unvorstellbaren Schmerz in politischen Aktivismus verwandelt. Danielle Deadwyler meistert diese Rolle mit Bravour, ohne dabei ins Melodramatische zu kippen.

  • Till - Kampf um die Wahrheit (2021) (Filmbild 2)
  • Till - Kampf um die Wahrheit (2021) (Filmbild 3)
  • Till - Kampf um die Wahrheit (2021) (Filmbild 4)
  • Till - Kampf um die Wahrheit (2021) (Filmbild 5)