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The Wind that Shakes the Barley (2006)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Hier wird um Heimat und Scholle gekämpft. Deshalb leuchten auch die Weiden besonders grün und erzeugen damit einen Kontrast zu den monumentalen Schlachtengemälden der Bürgerkriegsszenen. Es ist der erste politische Film von Ken Loach seit „Land and Freedom“ von 1995. Noch immer schlägt Loach’ Herz links und für die Geknechteten, doch im Vergleich zum zehn Jahre alten Werk ist der Gewinnerfilm aus Cannes ein wahres Breitwandepos. Loach erzählt die Geschichte des irischen Befeiungskampfes gegen die britische Knechtung 1919–1921 und den Bruch unter den Befreiten bei der Frage nach englischer Königstreue oder sozialistischer irischer Republik aus der Perspektive einer Bauernfamilie. Zwei Brüder (Murphy, Delaney) ziehen gemeinsam in den Kampf und sind am Ende verbissene Gegner. Das macht die Geschichte bisweilen konstruiert, Loach aber rettet sie durch ambivalente und glaubwürdige Figuren. Unaufhaltsam dreht sich die Gewaltspirale weiter und erzeugt beim Zuschauer einen Sog aus Beklemmung, Wut und Entsetzen über diesen Terrorkrieg der Engländer und die Aussichtslosigkeit, dass es je zu einer friedvollen Verständigung kommen könnte. (ascho)