The Sessions – Wenn Worte berühren (2012)
Bewertung
Filminhalt
In diesem Film wird nicht nur sehr viel über Sex geredet, sondern er wird auch ausgiebig geübt. Helen Hunt spielt die taffe Lehrmeisterin – oder genauer gesagt: die Sextherapeutin Cheryl, die Mark O’Brien (John Hawkes) den ersten Orgasmus seines Lebens verschafft. Ein Erfolg, auch wenn es sich um die schnellste vorzeitige Ejakulation der Filmgeschichte handelt. O’Brien lebte wirklich, er starb 1999, und der Film zeigt im Vorspann Originalaufnahmen des Schriftstellers. Der Leinwand-O’Brien ist wie die Vorlage seit seiner Kindheit an Polio erkrankt, liegt überwiegend in einer Eisernen Lunge und kann nur noch den Kopf bewegen. Hawkes („Winter’s Bone“) spielt trotz der eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten, die die Rolle mit sich bringt, eindringlich, und so entwaffnend, wie O’Brien seine Umwelt mit seinem Humor einnimmt, so unverblümt macht das auch Regisseur Lewin mit seinen unweigerlich mitfühlenden Zuschauern. Denn die Menschen, die O’Brien umgeben, darunter William H. Macy als überforderter Priester, sind allesamt so liebenswert und hilfsbereit, dass ihnen sämtliche Herzen zufliegen. (ascho)