The Return – Die Rückkehr (2003)

Russisches Kino hat ein besonderes Gespür für die glaubhafte Darstellung existentieller Themen. Regisseur Swjaginzew erzählt ein melancholisches Familiendrama um Vertrauensverlust und Einsamkeit. Die Jugendlichen Ivan (Dobronravov) und Andrej (Garin) kennen ihren Vater (Lavronenko) nur von Fotos. Dann taucht er plötzlich auf. Einer der Jungen folgt dem verloren geglaubten Vormund blind, der andere ist damit beschäftigt, seinen Vater im Geiste zu stürzen. Auf einer verlassenen Insel spitzt sich die Situation zu … Ein mutiger Film, weil er der Versuchung widersteht, mit dem tragischen Aspekten der Geschichte zu kokettieren oder dem Melodramatischen zu frönen. Die Aufnahmen der unberührten Landschaft sind ebenso wie die Vater-Söhne-Geschichte nur ein Teil der filmischen Komposition, die über das Konkrete hinaus gesellschaftlichen und mythologischen Stoff bietet. Der Goldene Löwe in Venedig letztes Jahr war verdient. (mt)