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The Ordinaries (2022)

The Ordinaries (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wie fühlen sich eigentlich jene Filmfiguren, die lediglich im Hintergrund durchs Bild laufen oder die dem Schnitt zu Opfer gefallen sind? In „The Ordinaries“ bekommen sie eine Stimme. Klingt nach verkopftem Theorie- und Metakino, ist im Gegenteil aber äußerst schräg und unterhaltsam. Denn Sophie Linnenbaum hat in ihrem Spielfilmdebüt eine in sich stimmige Welt geschaffen, in der Neben- und Hauptfiguren, aber eben auch Outtakes in einem hierarchischen Klassensystem leben.

Paula (Sendel) wird bald den Abschluss am Institut für Hauptfiguren machen. Panisches Schreien beherrscht sie bereits perfekt, an den großen Emotionen muss sie aber noch arbeiten. Doch sie beginnt zu zweifeln. War ihr verschollener Vater tatsächlich eine große Hauptfigur oder vielleicht doch nur eine zum Outcast verdammte Schwarz-Weiß-Gestalt? „The Ordinaries“ feiert das Kino mit gewitzten Ideen und einem ausgeklügelten visuellen Konzept quer durch alle Genres – vom Actionmovie über Politthriller bis zum Musical. Zugleich setzt sich Linnenmann reflektiert mit dem Kino als Gefühls- und Täuschungsmaschine auseinander. Und das alles im Gewand einer an George Orwell erinnernde Dystopie.

  • The Ordinaries (Filmbild 2)
  • The Ordinaries (Filmbild 3)
  • The Ordinaries (Filmbild 4)
  • The Ordinaries (Filmbild 5)