Zum Inhalt springen

The Mule (2018)

The Mule (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der fast 89-jährige Clint Eastwood hat sich in seinem Alterswerk schon mehrfach als als knorriger alter Mann inszeniert, der mit den Veränderungen der Zeit nicht mithalten will (hier: Internet, Mobiltelefonie) und an seiner eigenen Familie tragisch gescheitert ist. In seiner 38. Regiearbeit ist es der 90-jährige Earl, der mit seinen preisgekrönten Blumen mehr anfangen konnte als mit Frau und Tochter, die kaum noch mit ihm reden. Als die Onlinekonkurrenz ihn ruiniert und er sein Haus verliert, heuert Earl als Drogenkurier für das mexikanische Kartell an, als sogenannter mule, Maulesel. Der Drogencop Bates (Bradley Cooper) ist ihm aber auf den Fersen … Eastwood weiß immer noch, wie man entspannt und sicher eine Ballade erzählt, nein: filmisch singt. Wenn Earl mit Kokain hinten drin vom Staat zu Staat braust und dabei Jazz- und Croonermelodien mitsingt, möchte man sich einfach nur dazusetzen und mitfahren, irgendwohin, egal wohin.

„The Mule“ stimmt sogar die Drogengangster milde

Earls sanfter, zwischen Konservatorismus, Selbstironie und Weisheit pendelnder Humor stimmt sogar die Drogengangster milde. Natürlich ist das Unfug – aber wäre es nicht schön, wenn es so wäre? Vielleicht hat Eastwood, im Alter eigentlich immer reaktionärer geworden, hier seine „Perfect World“ gefunden, die er vor 25 Jahren schon einmal filmisch besungen hat. Am Ende wartet auf Earl vielleicht der Tod, vielleicht das Gefängnis, vielleicht aber auf Vergebung und ein sehr später Neuanfang. Man möchte sich einfach dazusetzen und mitfahren, ob ins Happy End oder in den Shootout, egal wohin, Hauptsache weiter. Ein sehr berührender Film, vielleicht Eastwoods letzter. Also besser reingehen! vs

  • The Mule (Filmbild 4)
  • The Mule (Filmbild 2)
  • The Mule (Filmbild 3)
  • The Mule (Filmbild 5)