The King’s Man – The Beginning (2020)
- Originaltitel The King's Man
- Regie Matthew Vaughn
- DarstellerInnen
- Entstehungsjahr 2020
- Land Großbritannien
- Filmlänge 132 min
- Filmstart 6.1.2022
- FSK 16
- Genres
Bewertung
Filminhalt
Welcher Ort könnte als Treffpunkt für die ultimative Weltverschwörung unverdächtiger sein, als eine Kaschmirziegenzucht auf einem entlegenen Hochplateau? Erreichbar lediglich durch einen primitiven und entsprechend abenteuerlichen Lastenaufzug. Wer sich dort alles in der Scheune versammelt, um die Weltherrschaft zu erlangen, ist nur eine der vielen skurrilen Geschichtsklitterungen, die sich Matthew Vaughns Prequel zur „King’s Man“-Saga leistet. Und das sind bis zum abschließenden Cliffhanger eine ganze Menge. Ohne zu viel zu verraten: Bei der nächsten Folge des „King’s Man“-Franchise werden wir wohl die deutsche Geschichte nach 1933 in einem neuen Licht betrachten.
In The Kings’s Man – The Beginning erzählt Vaughn nun aber zunächst die Entstehungsgeschichte dieses privaten englischen Geheimdienstes. Wie die ersten beiden Teile ist das in erster Linie ein überdrehtes, dennoch stets stilvolles und mit britischem Humor grundiertes Agenten-Action-Spektakel. Die Initialzündung für die Gründung dieser Geheimorganisation adliger Gentlemen, so erfahren wir, waren die Schrecken des 1. Weltkrieges. Orlando, Duke of Oxford, muss nicht nur mit ansehen, wie seine Ehefrau bei einem Angriff ins Schussfeld gerät, sondern auch seinen Sohn im Kriegseinsatz verliert. Ralph Fiennes verhilft dieser Figur zu einer Tiefe, die diesem Film gleichermaßen schadet und ihn rettet.
Denn zunächst kommt die Story in The Kings’s Man – The Beginning nur langsam in Fahrt; vor allem aber überwiegt die für die Reihe bislang ungewohnt düstere und gedrückte Stimmung, um in der zweiten Hälfe umso mehr auf die Pauke zu hauen. Ein wirklich genial-absurder Höhepunkt ist Rhys Ifans, der als Rasputin das Prinzip Overacting zu einer neuen Kunstform erhebt und mit einem atemberaubenden Säbeltanz-Kampf die furioseste Szene des Filmes liefert. Doch Fiennes gelingt es durch seine darstellerischen Qualitäten diese disparaten Tonlagen zusammenzuhalten und beweist zudem, dass die Filmreihe auch ohne die beiden bisherigen Hauptdarsteller #Colin Firth und Taron Egertion ganz gut funktioniert. (ascho)