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The Holdovers – Fröhliches Unbehagen (2023)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Neuengland, USA Anfang der 70er-Jahre. Die bevorstehenden Weihnachtsferien sind für die Schüler der Deerfield Academy ein kleiner Lichtblick, um wenigstens für kurze Zeit den Gemeinheiten ihres Geschichtsprofessors Paul Hunham (Paul Giamatti) zu entgehen. Der unverheiratete und kinderlose Hunham wurde vom Universitätsrektor auserkoren, zusammen mit Mary Lamb (Da’Vine Joy Randolph), der Leiterin der Cafeteria, den Campus über die Feiertage zu hüten.

Während sich die gesamte Schülerschaft auf den Weg zu ihren Familien macht, wird für Angus Tully (Dominic Sessa) der Ferienbeginn zum Fiasko, denn seine Mutter bittet ihn, in diesem Jahr nicht nach Hause zu kommen: Sie will Weihnachten ungestört mit ihrem neuen Freund verbringen. So bleibt Angus gefangen mit Hunham und Mary an der Uni. Für die nächsten zwei Wochen versucht das ungleiche Trio die Zeit in den kalten und leeren Schulfluren möglichst konfliktfrei durchzustehen. Doch die erzwungene Nähe bringt kleine Geheimnisse und Lebenslügen zu Tage. Die Schicksalsgemeinschaft verändert sich langsam zu einer Art Ersatzfamilie, die mehr miteinander gemein hat als gedacht.

„Solche Filme werden heute nicht mehr gemacht“, sagt man sich beim Schauen von Tragikomödien vergangener Zeiten oft. Mit „The Holdovers“ schafft Regisseur Alexander Payne ein kleines Wunder und bringt den Geist der großen und kleinen Filme der Siebziger zurück. In Struktur und Ästhetik fühlt man sich unweigerlich an Klassiker von Hal Ashby oder Mike Nichols erinnert und würde sich nicht wundern, wenn plötzlich ein junger Dustin Hoffman durchs Bild liefe.

  • The Holdovers (2023) (Filmbild 2)

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