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The Game (1997)

The Game (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Was braucht der Manager zum Leben? Ein großes Haus, eine mütterliche Haushälterin und eine perfekte Sekretärin, die „Danke“ sagt, wenn dem Boss zum Geburtstag gratuliert wird – und sonst nichts. Nicholas Van Orton (Douglas) ist sich seines daraus resultierenden Ekelpaket-Daseins nicht bewußt. Conrad aber schon. Sein jüngerer Bruder schenkt Nicholas etwas, das sein Leben verändern soll: ein Spiel, und zwar nicht irgendeines, sondern das Spiel, „The Game“ eben. Nicholas denkt da mehr an handelsüblichen Party- oder Begleitservice, möchte aber den kleinen Bruder nicht enttäuschen und löst dessen Gutschein bei der Firma CRS ein. Auch hier will man ihm partout keine Details verraten: „Sie können sich dieses Spiel wie eine wunderbare Urlaubsreise vorstellen, für die Sie sich nicht auf den Weg machen müssen, weil sie zu Ihnen kommt.“ Nach umfangreichen Tests seiner physischen und psychischen Belastbarkeit endet der Tag mit einer Leiche vor seinem Anwesen. Kleiner Auftakt-Scherz von CRS: Es ist nur eine Clownspuppe in einem Mantel. Dann der verschüttete Wein im Restaurant, die Kellnerin, die Nicholas verfolgen soll – so heißt es jedenfalls auf der Rechnung.

„The Game“ ist Mainstream zum Nachdenken

Alles ein Riesendurcheinander, das langsam gesteigert wird …Nur ein Spiel!? Der millionenschwere Nicholas muß zweifeln. Der Zuschauer auch. Bald geht es exakt bis an die Grenzen der Belastbarkeit. Nicht, dass man besonders blutige Bilder konsumieren müßte. Langsam aber fühlt man sich eingesogen in ein Irgendwas, das nicht mehr genau zu identifizieren ist. Für den Millionär, der sich amüsieren wollte, wird das Spiel zum actionreichen Höllentrip. Nicholas wird all seine Grenzen überschreiten müssen und nie wissen, ob er das schaffen wird. „Sie können jederzeit aussteigen“, hatte man ihm zugesichert. Das gilt jedoch nur für den Zuschauer.Regisseur David Fincher ist spätestens seit „Seven“ der Experte für die etwas intelligentere Hollywood-Unterhaltung. Sein neuer Film ist ein glänzender Beweise dafür, dass auch Mainstream durchaus zum Nachdenken anregen darf: So wie Nicholas sich und die Welt in Frage stellt, muß das auch der Zuschauer tun – und wird dabei noch aufs Spannendste unterhalten. (kr)