Zum Inhalt springen

The Doors: When You’re Strange (2009)

The Doors: When You're Strange (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Im Gegensatz zu Oliver Stone, der 1989 seinen Doors-Spielfilm als rauschhafte Vergötterung des Lockerlebens inszenierte, schildert Tom DiCillo in seiner Doku einen anderen Jim Morrison (1943–71). Während Ende der 60er in Vietnam und den Unis der Krieg tobt, bekriegt der Sänger lediglich seinen eigenen Körper, was die Welt aber als kulturpolitisches Rebellentum missversteht: Das ist die These von DiCillo. Er inszeniert sie als historische Revue, deren Rasanz von der unaufgeregten Erzählstimme Johnny Depps geerdet wird. DiCillo arbeitet nur mit historischem Bildmaterial. Das wirkt authentisch und roh, der Schnitt folgt dem Takt der Songs, doch wenn er Morrisons Tod mit einem verlöschenden Streichholz symbolisiert (immerhin keine Kerze!), wirkt das metaphorisch bieder. DiCillo, der faktisch kaum weiter ist als der Wikipedia-Eintrag zu Morrison, bricht den Mythos runter auf das tragische Schicksal eines heillosen Säufers. Du kannst nicht ausbrennen, wenn du nicht in Flammen stehst, heißt es an einer Stelle. Ein Trost ist das nicht. (mw)

  • The Doors: When You're Strange (Filmbild 2)
  • The Doors: When You're Strange (Filmbild 3)
  • The Doors: When You're Strange (Filmbild 4)
  • The Doors: When You're Strange (Filmbild 5)