Zum Inhalt springen

The Dinner (2017)

The Dinner (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Zwei Brüder und ihre Frauen besprechen beim Abendessen die Straftat ihrer Söhne, doch das Treffen eskaliert. Drama

Filminhalt

Zwei Jugendliche haben eine Obdachlose angezündet – und ihre Eltern stehen vor einer folgenreichen Entscheidung: Sollen die Brüder Paul (Steve Coogan) und Stan (Richard Gere) sowie ihre Ehefrauen Claire (Laura Linney) und Katelyn (Rebecca Hall) ihre Söhne decken – oder sie doch der Polizei ausliefern? In der mondänen Kulisse eines Nobelrestaurants stehen nicht nur Eltern-Kind-Beziehungen auf dem Spiel, sondern auch Stans politische Karriere. Ein bürgerliches Moralstück also, bei dem viele verdrängte Wahrheiten auf den Tisch kommen. Die Verbindung von Farce und Familienaufstellung wird aber nicht zwingender, je länger und geschwätziger sich die Dinnerrunde um den Kern ihrer Konflikte herumzulavieren versucht. Anhand des Fünf-Gänge-Menüs karikiert Regisseur Oren Moverman bourgeoise Rituale, zugleich schlüsselt er in Rückblenden nicht nur das Verbrechen auf, sondern auch die Schicksale und Geheimnisse seiner typenhaften Figuren: Krebserkrankungen, Depressionen, Versagensängste, Kindheitstraumata. Der Film verhandelt fehlgeleitete Elternliebe, die Flexibilität von Moral, auch den latenten Rassismus des weißen Bürgertums. Und doch zieht er sich immer wieder ins Private zurück. „The Dinner“ will letztlich zu viel – und vor allem mehr, als er sich traut. sb

  • The Dinner (Filmbild 2)
  • The Dinner (Filmbild 3)
  • The Dinner (Filmbild 4)
  • The Dinner (Filmbild 5)