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The Crossing (1999)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Der Zuschauer bleibt recht lange in Ungewissheit. Wohin nur steuert diese Geschichte? Da ist ein alter Mann, der in einer heruntergekommenen Pension lebt. Bâbaks Hände zittern, der Bart zerzaust, die Rente offenbar spärlich. Ein geheimnisvoller Fremder besucht ihn und verhält sich wie ein inniger Freund. Beide Männer bleiben Schemen, und nur bruchstückhaft erfahren wir Details aus Bâbaks Leben: ein Exilant aus Afghanistan, der in Brüssel als Zugwaggonreiniger zwar ein Zuhause, aber keine neue Heimat gefunden hat. Traumhafte, fast surreale Ereignisse überlagen sich mit Erinnerungssplittern, und erst in den letzten Minuten offenbart sich der Fremde, und Bâbak wird von seiner politischen Vergangenheit wieder eingeholt. Bis zu dieser Wendung und Klärung hat Regisseurin Nora Hoppe viel Zeit vergehen lassen. Erst im Nachhinein entschlüsseln sich Gespräche und manch merkwürdiges Verhalten des Alten und ergeben so ein Psychogramm eines Vertriebenen, den die Schuld und das Leben in der Fremde zu einem traurigen, einsamen Mann gemacht haben. (ascho)