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The Cemetery Club (2006)

The Cemetery Club (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Lena wird dieser Film wahrscheinlich nicht gefallen. Bereits in der Eingangssequenz lässt sich die streitbare alte Dame darüber aus, dass sie den Titel „The Cemetery Club“ („Der Friedhofsclub“) völlig daneben findet. Dass man der Holocaustüberlebenden und politischen Aktivistin bei ihren lautstarken Beschwerden so nahe kommen darf, liegt daran, dass die Regisseurin der mehrfach ausgezeichneten Dokumentation zur Familie gehört. Fünf Jahre lang begleitete Tali Shemesh ihre stille Großmutter Minya, deren aufbrausende Schwägerin Lena und die Seniorengruppe Mount Herzl Academy, die sich wöchentlich zu Diskussionen und Gesprächsrunden im Park des israelischen Nationalfriedhofs trifft. Shemesh gelingt mit ihrer Langzeitbeobachtung ein gefühlvolles Porträt über das Leben, Altern und Sterben. Ihr Film thematisiert die Erfahrungen der Protagonisten im Zweiten Weltkrieg, ohne sie in den Vordergrund zu zwingen. Shemesh selbst greift nur selten fragend ein, lässt Minya und die anderen lieber von sich aus agieren. Durch dieses Vorgehen lassen sich Längen nicht vermeiden, die sich aber letztlich inhaltlich als konsequent erweisen. Denn sich auf diese alten Menschen einzulassen bedeutet auch, sich auf ihre Irrationalität einzulassen, auf ihre Langsamkeit und auf einen Schmerz, der oft nicht in Worte zu fassen ist. (kab)

  • The Cemetery Club (Filmbild 2)
  • The Cemetery Club (Filmbild 3)
  • The Cemetery Club (Filmbild 4)