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The Beach (1999)

The Beach (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wir wissen nicht, wie das Paradies von Adam und Eva aussah, für Alex Garlands hat es einen blütenweißen Strand, azurblaues Wasser, Hanffelder und liegt in Thailand. Garlands Romandebüt „Der Strand“ (1996) ist ein Weltbestseller mit inzwischen fünf Millionen verkauften Exemplaren. Die Verfilmung ließ da nicht lange auf sich warten. Eine Kinostunde lang hält das Paradies bei Regisseur Danny Boyle („Trainspotting“). Ein verstecktes Eiland, auf dem Rucksacktouristen in ihrer geheimen Kolonie immerwährenden Urlaub zelebrieren. Dann aber beginnt die Fassade zu bröckeln. Gefahren von außen und innere Zerrüttungen zerstören die Gemeinschaft. Den Anfang macht ein Hai, der sich in die Bucht verirrt hat. Tote oder langsam dahinsiechende Schwerverletzte stören nur das Bild der ewigen Glückseligkeit. Was nicht gefällt, wird ausgesondert aus dem Idyll.
Boyle schwelgt in berauschenden Naturbildern, aber er erliegt ihnen nicht völlig, sondern schafft immer wieder spannende Momente und psychisch glaubhafte Grenzsituationen. Nur dort, wo er die deliriumsartigen Machtphantasien seiner Hauptfigur umzusetzen versucht, versagt ihm sein bis dahin äußerst überzeugende Darsteller – Leonardo DiCaprio in seiner bislang reifsten Rolle. Denn als Rambo-Imitat will die zarte Jüngelchenbrust eben nicht taugen. Sehenswert: Tilda Swinton als charismatischen Chefin der Strandgesellschaft. (ascho)