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The Attack (2012)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Amin ist Palästinenser mit israelischem Pass, als Chirurg erfolgreicher und seit 15 Jahren glücklich mit Sihem. Bis „The Attack“ alles verändert. Nach einem Bombenattentat ist seine Frau unter den Opfern. Und, noch erschütternder: Alle Indizien weisen darauf hin, dass Sihem die Selbstmordattentäterin war, sich selbst und 16 weitere Menschen in die Luft gesprengt hat. Amin macht sich auf die Suche nach einer toten Frau, die er nicht so gut kannte, wie er dachte. Die Erkundungsreise führt ihn ins Herz eines komplexen, hoffnungslos verfahrenen Konfliktes. Regisseur Ziad Doueiri inszeniert diese dramatische Geschichte nach einem Roman von Yasmina Khadra ohne jeden billigen Schaueffekt. Die Explosion ist nur ein fernes Donnerhallen über den Dächern von Tel Aviv. „The Attack“ versucht stattdessen die strukturelle Psychologie des Konflikts zu ergründen, die Motivation der Täter, die Hilflosigkeit der Opfer, die Verzweiflung auf beiden Seiten. In strengen Bildern und sparsamen, aber effektiven Dialogen kommt Doueiri zu einer erschütterenden Schlussfolgerung: Die Gewalt ist unausweichlich. Wer wie der Protagonist Amin versucht, keine Stellung beziehen zu müssen, muss scheitern. Einen privaten Weg zwischen den Frontlinien gibt es nicht. (to)