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The Assassin (2015)

The Assassin (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Eigentlich ist es eine kleine Sensation, dass mit „The Assassin“ erstmals ein Film von Hou Hsiao-Hsien in die deutschen Kinos kommt. Schade allerdings, dass es sich dabei um das bisher schwächste Werk des taiwanesischen Meisters der Langsamkeit handelt. „The Assassin“ ist ein Wuxia-Film – eine Unterart des Martial-Arts-Kinos, die oftmals ins Fantastische hineinragt und in der physikalische Gesätzmäßigkeiten außer Kraft gesetzt sind (wie zum Beispiel bei „Tiger and Dragon“). Dieses Genre, das per Definition von der Dynamik seiner Bewegungen lebt, komplett zu entschleunigen, ist zumindest ein interessanter Ansatz – allein, er funktioniert nicht. „The Assassin“, in dessen Fokus die Attentäterin Nie Yin-Niang steht, die Mitte des neunten Jahrhunderts von der Regierung angeheuert wird, den Gouverneur Tian Jian zu töten, ist auch sonst ein Film voller Paradoxa. Durchwirkt von sinnlichen Einzelaufnahmen, in seiner Gesamtheit aber kühl und abweisend; nicht besonders lang, aber unendlich langweilig – und doch kommt das Ende unvermittelt, zumindest dann, wenn man nicht das erforderliche Vorwissen über die Historie Chinas mitbringt, um der vertrackten Geschichte überhaupt folgen zu können. Zum ersten Mal wird einem Hou-Hsiao-Hsien-Film das, was man bisher Geduld nennen wollte, zum Verhängnis: ob man ihn nun als rein visuellen Film oder Erzählkino betrachtet, permanent steht sich „The Assassin“ selbst im Weg. (sb)

  • The Assassin (Filmbild 2)
  • The Assassin (Filmbild 3)
  • The Assassin (Filmbild 4)
  • The Assassin (Filmbild 5)