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Thank You for Smoking (2005)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

“Wenn heute jemand in einem Film raucht, dann ist das ein Europäer oder ein Psychopath.“ Nick Naylor (Aaron Eckhart) ist Sprecher der amerikanischen Tabaklobby und findet, dass es so nicht weitergehen kann. Der smarte Schönling ist das, was man in den USA einen spin doctor nennt: ein Medienmanipulator, der in der Lage ist, in einer Talkshow einem an Raucherkrebs leidenden 16-Jährigen gegenüberzutreten – und das Publikum im Sturm zu erobern. „Thank you for Smoking“ ist eine Satire auf die amerikanische Kultur der Korrektheit, mehr aber noch das Porträt eines gewissenlosen Zynikers, der sein Geld mit Reden verdient. Trotz Staraufgebot (Robert Duvall als Tabakkonzernchef, William H. Macy als Senator), trotz Naylors Affäre mit einer Journalistin (süß: Katie Holmes) oder der Auseinandersetzung mit seinem Sohn: Nicht die Handlungsstränge sind es, die diesen Film vorantreiben und seine Qualität ausmachen, sondern die Worte.

„Thank you for Smoking“ wird zum Psychogramm eines Antihelden

Weil die rasanten Rededuelle auch bildlich umgesetzt werden – in langen Einstellungen der Gesichter der Kontrahenten oder comicartigen Einblendungen plötzlicher Gedankenblitze – gerät das nie langweilig. Im Gegenteil: Der Film wird so zum Psychogramm eines Antihelden, der immer gewinnen will, egal, ob er mit seinem Sohn über die Vorzüge von Schokoladen- gegenüber Vanilleeis streitet oder den hustenden Ex-Marlboro-Mann dazu bringen will, sich erneut an die Tabakindustrie zu verkaufen. Mit den Worten von Nick Naylor gesagt: „Michael Jordan spielt Basketball. Charles Manson tötet Leute. Ich rede.“ (arm)