Zum Inhalt springen

TemplinAuf der Adamant (2022)

Vorstellungen

  • Mi.
    26.3.

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Das holzverkleidete Schiffliegt liegt fest vertaut am Seine-Ufer mitten von Paris. Nicht nur die Lage ist besonders, auch die Nutzung dieses umgebauten alten Frachters. Die Adamant ist eine schwimmende Tagesklinik für Menschen mit psychischen Problemen. Sie sind keine klassischen Patient:innen, sondern können hier, betreut von Fachpersonal, den Tag verbringen. Man kocht, isst und musiziert gemeinsam, besucht Malkurse oder den eigenen Filmklub. Die Tagesabläufe werden im Plenum miteinander ausgehandelt, und zwar auf Augenhöhe mit den Pflegekräften. So ungewöhnlich ein Schiff als Betreuungseinrichtung bereits ist, so bemerkenswert ist das Konzept, das wie die ideale Umsetzung der Reformpsychiatrie erscheint.

Die Beschäftigten oder die Strukturen des Projekts interessieren Nicolas Philibert („Sein und Haben“) jedoch nur am Rande. Sein Augenmerk gilt ganz den Besucher:innen des Schiffs und er gibt ihnen viel Zeit, über sich zu sprechen und über all die Dinge, die ihnen durch den Kopf gehen. Das sind oft beklemmende Lebensgeschichten, wie die von François, der sein halbes Leben ohne Medikation in Anstalten weggesperrt war. Philibert entdeckt allerdings auch interessante und skurrile Persönlichkeiten, etwa den dandyhaften Frederic, der wortgewandt und kenntnisreich schier endlose Monologe über Wim Wenders, Jim Morrison und Vincent Van Gogh halten kann.

  • Auf der Adamant (2022) (Filmbild 2)