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Tage am Strand (2013)

Tage am Strand (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Lil (Naomi Watts) und Roz (Robin Wright) leben paradiesisch in ihren australischen Strandvillen und sind seit Kindertagen ziemlich beste Freundinnen. Auch ihre Söhne Ian und Tom verstehen sich blendend. Doch dann verführen die Jungs jeweils die Mutter des anderen … Was ist denn das bloß für ein Plot …? Die Regisseurin Anne Fontaine geht in ihrer Verfilmung von Doris Lessings Erzählung „Die Großmütter“ zudem anfangs allzu oberflächlich über das generationsübergreifende Gefühlswirrwarr hinweg. Doch im Verlauf des von dauerhaftem Meeresrauschen sinnlich aufgeladenen und etwas zu postkartenglatten Films dringt sie vor ins Innenleben der Figuren, spürt den bedrohlichen Falten der Frauen in Großaufnahme nach und kontrastiert wachsende Zukunftsangst mit der zeitlosen Jugendlichkeit makelloser Surferbodys. Dezent platzierte Äpfel verweisen auf den Sündenfall und die unweigerlich drohende Vertreibung aus dem Paradies. Fontaine aber fällt kein Urteil. Mit der Überkreuzaffäre kompensieren die Freundinnen womöglich eine uneingestandene lesbische Liebe. Ein dezenter ferner Verwandter von „Brokeback Mountain“ also, mit ähnlicher Botschaft – man muss im Leben beides können: zugreifen und loslassen. (mw)

  • Tage am Strand (Filmbild 2)
  • Tage am Strand (Filmbild 3)
  • Tage am Strand (Filmbild 4)
  • Tage am Strand (Filmbild 5)