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Swimming Pool (2003)

Swimming Pool (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Schriftstellerin Sarah (Rampling) will im französischen Landhaus ihres Verlegers Ruhe für ihren neuen Roman finden. Die ist schnell vorbei, denn unangemeldet taucht Julie (macht ihren Weg: Newcomerin Sagnier) auf, die freche Tochter des Hausbesitzers. Die emotional verknöcherte Autorin findet Gefallen am freizügigen Lebensstil des männerhungrigen Mädchens und nimmt sie als Inspiration für ihren Roman. Sarah probiert sogar Julies Posen aus – genau wie Julie taucht Sarah durch das funkelnde, oszillierende Blau des Pools, und die Kamera fährt lasziv an ihrem sonnenbadenden Körper entlang. Gerade bei Sagnier ist Ozon (“8 Frauen”) augenzwinkernd voyeuristisch, wenn der Blick genüsslich über Julies Bauchnabel, ihre nackten Brüste oder ihren ganzen goldgelbgebräunten Körper gleitet. Je näher sich Sarah und Julie kommen, desto mehr verstricken sich Roman und Realität, bis Julie einen Mord begeht. Sarah hilft ihr, um des Buchs Willen, und das erinnert fatal an eine “Columbo”-Folge. Am Ende fällt Ozon nichts Besseres ein, als die Grenzen zwischen Fantasie und Wirklichkeit rückwirkend aufzuheben. Davon ist man aber weniger fasziniert als enttäuscht. Als spränge man begeistert in das funkelnde Nass eines Pools, um im Fallen zu begreifen, dass da nur die Abdeckplane so verführerisch reflektierte. Der Rest ist Einbildung. (vs)