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Suffragette – Taten statt Worte (2015)

Suffragette - Taten statt Worte (Poster)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

´Anfang des 20 Jahrhunderts haben die britischen Frauen genug: Seit 80 Jahren kämpfen sie friedlich fürs Wahlrecht, und nun bringt ihre Lichtgestalt Emmeline Pankhurst das kriegerische Element in das Ringen um Gleichstellung. Die feministischen Suffragetten (vom englischen suffrage, Wahlrecht) schlagen Schaufenster ein, sprengen Briefkästen und Landsitze von Politikern. Die Regierung reagiert mit Gewalt. In diesem Moment wirft der Film die fiktive Wäscherin Maud (Carey Mulligan) in seine fiktionalisierte Aufbereitung der militanten Frauenbewegung. Warum genau die bis dato unpolitische Maud sich der Bewegung anschließt, sich Verhaftung, physischer und psychischer Folter sowie dem Verlust des Sorgerechts für ihren Sohn aussetzt – das kann Regisseurin Sarah Gavron in ihrem oberflächlichen Drama zu keiner Zeit festmachen. Wie in einem Lehrbuchbeitrag dafür, wie man es nicht machen sollte, begeht sie die Fehler, die viele Mainstream-Hollywoodfilme machen, die auf historischen Ereignissen basieren: Sie opfert zeitgeschichtliche Personen, Fakten und Zusammenhänge und ersetzt sie durch Erfundenes oder Vereinfachtes, um die Geschichte dramaturgisch zuzuspitzen. Sie reduziert die Bösen (Männer) darauf, böse, die Guten (Frauen) darauf, Opfer der Bösen zu sein. Sie lässt klischeehafte Figuren klischierte Dialoge führen usw. „Suffragette“ ist keine differenzierte, idealiter horizontal erzählte Geschichte eines berechtigten Widerstands gegen Geschlechterapartheid und Unterdrückung; er ist schematische Propaganda, die offene Türen einrennt. (vs)

 

  • Suffragette - Taten statt Worte (Filmbild 2)
  • Suffragette - Taten statt Worte (Filmbild 3)
  • Suffragette - Taten statt Worte (Filmbild 4)
  • Suffragette - Taten statt Worte (Filmbild 5)