Zum Inhalt springen

Sühne – Nach dem Gesetz (1926)

  • Originaltitel Sühne - Nach dem Gesetz
  • Regie Lew Kuleschow
  • Entstehungsjahr 1926
  • Land UdSSR
  • Filmlänge 80 min

Filminhalt

Nach einer Erzählung von Jack London schildert Po zakonu die Geschichte dreier Menschen, die während ihrer Goldsuche in Alaska mit einem Verbrechen konfrontiert werden: Der eine von ihnen hat zwei Kameraden ermordet; die anderen beiden, Eheleute, müssen mit dem Mörder in einer Hütte im Schnee bis zum Frühjahr ausharren. Da entschließen sie sich, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen. Ein Kammerspiel in eiskalter Wildnis, in dem Kuleschov auch seine filmtheoretischen Erkenntnisse umsetzt: „Extreme, unbarmherzige Situationen, in die Kuleschow hier menschliche Existenzen stellt. Die Ausnahmesituation, das Schockhafte der Ereignisse (nie zu artistischem Selbstzweck ,geläutert‘) legt schonungslos menschliche Verhaltensweisen bloß, entkleidet sie jeglicher Drapierung und ,Tarnung'“ (Fred Gehler, Sonntag, 22.1.1967). (jr) „Kules?ov bleibt Meister, wenn es darum geht, Autorenstile und Genregrenzen aufzunehmen und mit ihnen zu spielen. Die Stummfilm-Western des John Ford gehen in Po zakonu ebenso auf wie Erich von Stroheims Greed und Charles Chaplins The Gold Rush. Aleksandra Chochlova, Lev Kules?ovs Lebenspartnerin, war bereits in Po zakonu das absolute Aushängeschild seines experimentellen Schauspieler-Laboratoriums. Die Kritiker, vor allem die deutschen, überschlugen sich förmlich dabei, ihren „Mut, abstoßend hässlich zu sein“ und ihren „hemmungslosen Ausdruckswillen“ zu loben. Bernard von Brentano etwa schreibt: „Die Chochlova ist nicht schön. Beim ersten Anblick erschrickt man. Aber schon wünscht man, tief berührt, sie wiederzusehen. Dann hat sie über jeden Widerstand gesiegt. Ihr Gesicht ist schmal und hart. Aber ihre Augen leuchten wie ihre Haare. […] Wäre ich ein Regisseur, ich reiste nach Moskau und holte mir die Schauspielerin Chochlova.“ (Barbara Wurm:)