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StuttgartDie Welle (2008)

Die Welle (Poster)

Vorstellungen

  • Mi.
    12.3.

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Gut möglich, dass „Die Welle“ zum Pflichtfilm für Gymnasiasten wird. Schlimm wär’s nicht. Denn Dennis Gansel („Napola“) gelingt es, den gleichnamigen Schullektüreklassiker von Morton Rhue als modernes Psychodrama auf die Leinwand zu bringen, das nur selten pädagogisch ist. Der Sport- und Geschichtslehrer Rainer Wenger (Jürgen Vogel) muss während einer Projektwoche einen Kurs zum Thema Autokratie geben. Um seinen Schülern das Funktionieren einer Diktatur zu erklären, startet der ehemalige Hausbesetzer einen Versuch: Er ernennt sich selbst zum Anführer einer neuen Bewegung namens Die Welle, die Schüler sollen Disziplin und Gemeinschaftssinn erlernen. Was anfangs zu stärkerem Zusammenhalt führt, kippt schon bald um in Aggressivität und Unterdrückung …

„Die Welle“: Zwischen Verantwortungsbewusstsein und Lust am Spiel

Ästhetisch ist Gansel ein Highlight gelungen: Unterwasseraufnahmen während eines Wasserballturniers wechseln sich ab mit wackeligen Handkamerabildern, schnell geschnittene Bilder aus dem Schulalltag sind unterlegt mit wummernden HipHop-Beats. Die Szenerie erinnert zwar manchmal an Gute-Laune-Jugendkomödien wie „Schule“, die sich glaubwürdig entwickelnde Story fängt das aber auf. Obendrein hat Gansel ein wirklich gutes Ensemble gecastet, ohne dabei auf die üblichen Verdächtigen deutscher Teeniefilme zurückzugreifen. Jürgen Vogel, der in der Rolle des Lehrers anfangs verloren wirkt, entpuppt sich als optimale Besetzung für den Lehrer, der die Kontrolle verliert – seinem starren Gesichtsausruck sieht man den inneren Kampf zwischen Verantwortungsbewusstsein und Lust am Spiel an. Als Schüler brilliert vor allen Dingen der 24-jährige Max Riemelt, dem man den ernsten Oberstufler glatt abnimmt. (jul)

  • Die Welle (Filmbild 2)
  • Die Welle (Filmbild 3)
  • Die Welle (Filmbild 4)
  • Die Welle (Filmbild 5)