Stromberg – Der Film (2013)
- Originaltitel Stromberg - Der Film
- Regie Arne Feldhusen
- DarstellerInnen
- Buch Ralf Husmann
- Entstehungsjahr 2013
- Land Deutschland
- Filmlänge 123 min
- Filmstart 20.2.2014
- FSK 12
- Genres
Bewertung
Filminhalt
„Lass das mal den Papa machen“: Wenn Bernd Stromberg (Christoph Maria Herbst) von der Capitol Versicherung das in der Bürocomedy „Stromberg“ sagte, war klar, dass es schief gehen würde. Oder wie Chefaphoristiker Stromberg sagen würde: „Ärger ist wie ein Blumentopf. Von je höher der kommt, desto mehr tut er dem weh, der ihn aufn Kopf bekommt“. Dank Crowdfunding und Fangeld hat die Abteilung Schadensregulierung den Weg ins Kino gefunden – und Ernie, Ulf, Tanja und der Rest finden sich dort besser zurecht als Stromberg samt Belegschaft den Weg zur Capitol-Jubiläumsfeier findet. Im Landhotel angekommen, muss er sich mit Ernie das Zimmer teilen und dann mit dem Büronerd in einen Wettkampf um die Gunst des Personalchefs treten – weiß Stromberg doch Dinge über die Zukunft seines Standortes, die andere nicht wissen … Das leicht ranzige 80er-Designs der Serie behält der Film bei. Passend zum Versicherungsjob der Beteiligten sind die Bilder eher grau und ausgeblasst, die Konflikte wie immer klein, aber bedeutend, reicht der Humor von fremdschämend über entlarvend bis hin zur slapstickhaften Schlacht am Büffet.
Symbolfigur für den Aufstand
Alle Figuren sind durch die fünf TV-Staffeln so gut ausgearbeitet und auf den Punkt gespielt, dass es dem Film gelingt, mit Gesten und Blicken ganze Geschichten zu erzählen – eine Einzigartigkeit im meist überdeutlich erzählenden deutschen Kino. Tatsächlich rührt dieser Betriebsausflug mit seiner empathischen Häme, seiner subtilen Zärtlichkeit und der gerade richtig überhöhten Lebensnähe mehr als andere Filme, die es gezielt darauf anlegen. Mit dem Öffnen der Geschichte zur Außenwelt hin hat Autor Ralf Husmann der sonst räumlich festgezurrten Sitcom zudem den Blick geweitet für die Gesellschaft rund um das Biotop Versicherungsbetrieb herum. Und am Ende gelingt dem Film gar das Kunststück, Stromberg, den bärtigen Bürozampano, diesen nach Alfred Tetzlaff deutschesten Spießer der heimatlichen Unterhaltungskultur – ihn zur Symbolfigur für den Aufstand gegen das zu machen, was in diesem Land falsch läuft. Inklusive einer genialen Volte für Strombergs Zukunft, die hier natürlich nicht verraten wird. Soviel nur: Der Papa macht das schon – oder auch besser nicht …(vs)