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Station Agent (2003)

Station Agent (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Filme sind selten, die sich wie beiläufig in das Leben ihrer Figuren ein- und irgendwann wieder herausblenden. Zu schwer ist es, einem fiktiven Werk die Nonchalance des normalen Lebens zu verleihen, ohne einen dramaturgischen Spannungsbogen aufzupfropfen. McCarthys kleine Geschichte um eine kleinen Mann gelingt dieses Kunststück. Einblende: Der 1,35 Meter große Modelleisenbahnhändler Fin (Dinklage) erbt ein Stück Land in New Jersey inklusive einer alten Bahnstation. Dass ihn die Leute dort genauso anstarren wie in der Großstadt, ignoriert er mit Stoik und Distanz. Dass ihn der geschwätzige Hot-Dog-Verkäufer Joe (Cannavale) oder die krisengeschüttelte Malerin Olivia (Clarkson) jedoch mit Sympathie überhäufen, irritiert den verschlossenen Einzelgänger dann doch. Einen heißen Sommer lang freunden sich die drei Außenseiter an, driften auseinander, finden wieder zueinander. Der Film tuckert mit sanftem Humor vor sich her, mit der Geschwindigkeit, mit der Fin, Joe und Olivia stillgelegte Bahnstrecken abspazieren – das Leben ist ein langes, ruhiges Gleisbett. Wie eine alte Dampflok: Sie kann mit den Hochgeschwindigkeitszügen dieser Welt nicht mithalten – aber sie kommt doch ans Ziel. Da sitzen Fin, Joe und Olivia dann rauchend und lachend auf einer Veranda. Das Leben ist schön. Ausblende. (vs)

  • Station Agent (Filmbild 4)