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Spuren (2013)

Spuren (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Wie ein dichter Hitzeschleier liegt die Luft über der Wüste. Der Blick ist getrübt, die Umrisse der kargen Vegetation und trockenen Felsen sind unscharf. 1975 macht die junge Robyn Davidson sich auf, 2 700 Kilometer australischer Wüste von Alice Springs bis zum Indischen Ozean zu Fuß zu durchqueren, begleitet von vier Kamelen, ihrem Hund und einem unliebsamen Fotografen. Sie muss es für sich tun, auf ihrer Reise verarbeitet sie die Trauer und Verluste, die ihr das Leben bisher beschert hat. In dieser wahren Geschichte spielt Mia Wasikowska gegen ihren bisherigen Rollentypus des blassen, feengleichen Wesens an: Sie vereint die rohe Kraft und Strapazierfähigkeit Davidsons mit ihrer eigenen Zerbrechlichkeit. Eine Ambivalenz, die sich auch in den teils unscharfen Bildern wiederfindet und die Unterscheidung zwischen Realität und Fantasie erschwert. Robyn ist eine inspirierende Figur, die der über alle Maßen egozentrischen Gesellschaft den Spiegel vorhält. Das Ideal des dauerfröhlichen Stehaufmännchens erscheint grotesk, die Flucht in die Einsamkeit als heilsame Alternative. Ein ruhiger Film, der sich jene Zeit lässt, die man sich selbst viel zu selten nimmt. (no)

Prädikat wertvoll

  • Spuren (Filmbild 2)
  • Spuren (Filmbild 3)
  • Spuren (Filmbild 4)
  • Spuren (Filmbild 5)
  • Spuren (Filmbild 8)