Zum Inhalt springen

Split (2017)

Split (Poster)

Bewertung

„Sollte man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Eines muss man M. Night Shyamalan lassen: Seine Karriere bleibt unvorhersehbar. Erst wurde er als Wunderkind gefeiert („The Sixth Sense“), dann für nahezu unzurechnungsfähig erklärt („The Happening“), und dann gelang ihm 2015 ein kleines Comeback – mit „The Visit“, einem aberwitzigen Horrorfilm über unheimliche Großeltern. Und nun erweist sich sein neuer Film „Split“ trotz dankbarer Prämisse als Langweiler: James McAvoy spielt einen Psychopathen mit multipler Persönlichkeitsstörung, der drei Mädchen entführt. Ganze 23 verschiedene Identitäten vereint der Kidnapper in sich, von denen McAvoy aber nur etwa die Hälfte verkörpern darf – bald aber soll seine 24. Persönlichkeit entfesselt werden, das sogenannte Biest …

„Split“ fehlt alles Spontane

Shyamalan indes hält seinen Wahnsinn diesmal im Zaum. Müde wiederholt er die Standardsituationen des Genres: verzweifelte Lagebesprechungen, vergebliche Fluchtbemühungen und Versuche, das Verhalten des Mannes zu berechnen, der mal als ältere Frau, mal als neunjähriges Kind in Erscheinung tritt. Das alles hat man schon verdichteter und variantenreicher gesehen – zähe Therapiesitzungen mit einer Psychologin, die ihre Karriere der Erforschung dissoziativer Persönlichkeitsstörungen verschrieben hat, nehmen dem Film zusätzlich Dynamik. McAvoy bemüht sich redlich, den Irrsinn seiner Figur auf die Leinwand zu bringen, aber es bleibt bei einer ambitionierten Performance, der alles Spontane fehlt. Bleibt die Frage: Was hätte wohl ein improvisierender Nicolas Cage aus dieser Rolle gemacht? Shyamalan, bitte übernehmen Sie! sb

  • Split (Filmbild 4)
  • Split (Filmbild 2)
  • Split (Filmbild 3)
  • Split (Filmbild 5)