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Sommersturm (2004)

Sommersturm (Poster)

Bewertung

„Muss man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Marco Kreuzpaintner gelingt ein echtes Kunststück: eine Coming-out-Geschichte, die ein Mainstream-Publikum erreicht und auf die üblichen Klischees und Tuntenwitze eines Bully Herbig verzichtet. „Sommersturm“ ist ein allgemeingültiger Film über die Hormonstürme und Glücksgefühle der ersten Liebes- und Sexerfahrungen. Dass sich dabei ein Junge (Stadlober) im Trainingslager einer Rudermannschaft ausgerechnet in seinen besten Freund (Ullmann) verliebt, macht das Ganze nur zusätzlich delikat. Man hat Stadlober selten dermaßen intensiv erlebt und schon lange nicht mehr so eindringlich die Zerrissenheit eines unglücklich Verliebten zwischen Euphorie und Verzweiflung gesehen. Das emotionale Auf und Ab spiegelt sich in berauschenden Naturaufnahmen und sehr allegorischen Bildern wider: Beim titelgebenden Sommersturm schlägt der Blitz in eine Tanne ein, die direkt vor Tobis Füße stürzt und ihn symbolisch vom Rest der Rudertruppe trennt. (ascho)