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Sommer ’04 (2006)

Bewertung

„Kann man sehen“ kulturmovies

Filminhalt

Schön ist’s an der Schlei. Finden auch Miriam (Gedeck) und ihr Lebensgefährte Andre (Peter Davor) und verbringen mit Sohn plus dessen 12-jähriger Freundin die Sommerferien hier. Segeln, essen, Seele baumeln lassen. Dann taucht ein Fremder (Seeliger) auf, der viel Zeit mit Livia verbringt. Zu viel Zeit, findet Miriam. Oder sieht sie in dem jungen Mädchen längst eine Konkurrentin? Schnell bedroht der sich abzeichnende emotionale Sturm das zerbrechliche Familienidyll, und es kommt zur Katastrophe. Das nuancenreiche Spiel der Gedeck und von Peter Davor machen diese etwas dröge Kost von der Küste sehenswert. Wo hört Freundschaft auf, und wo beginnt eine unsittliche Affäre? Darf eine erwachsene Frau einer Zwölfjährigen den väterlichen Freund neiden, gar ausspannen? Komplexe Fragen, auf die allein die Gesichter und Stimmen der Akteure Antwort geben. Schade nur, dass sie allzu oft mit zähen Dialogen voll überflüssiger Kunstpausen ringen müssen und das Geschehen streckenweise dahindümpelt wie eine Jolle bei Windstille. Dieser durchaus spannende Findungsprozess einer Frau um die 40 wäre ein Abräumer im Fernsehen – fürs Kino ist er zu gewollt theatralisch. (silu)